Techniken gegen Ärger, wenn du mal wieder zur Weißglut gebracht wirst

Wenn dein Stressfaktor durch zu viel Ärger viel zu hoch ist kannst du innerhalb von 60 Sekunden unterhalb der kritischen Marge kommen. Wenn der Mensch lacht passiert physiologisch eine ganz interessante Sache und das ist wissenschaftlich erwiesen. Das ist auch für das Immunsystem sehr gut. Die Psychoneuroimmunologie zeigt an ob der Stress neutral ist oder nur erdacht ist. Das ist völlig egal. Wenn man sich einbildet, dass man verletzt wurde wird das dich genau so krank machen als wenn man dich verletzt hat.

Beispiel

Wenn man zum Beispiel ein Schauspieler ist (und viele Schwule Schauspielern was das Zeug hält), sei es als Leihe oder in der Ausbildung oder was auch immer, solltest du dir das ganz schwer überlegen. Unangenehme lange negative Rollen sollten nur für einen Film abgedreht werden. Denn dabei ist man nur kurze Zeit in dem Charakter gefangen der sich dem Ärger hingibt. Keinesfalls jedoch solltest du diese Rolle in einem Theaterstück spielen. Hier wird jeden Abend über einen längeren Zeitraum der negative Charakter angenommen. So macht man sich krank.

Positiv

Dasselbe gilt im positiven: Wenn du dich freust, egal ob du dir einbildest, dass du dich freust oder real an positive Dinge denkst. Es beeinflusst dein Immunsystem immens. Das heißt wenn du ganz sauer bist und es kann dich jemand zum Lachen bringen, dann würdest du innerhalb von 10 Sekunden alles wichtige „weggelacht“ haben. Freudehormone fressen Kampfhormone auf kann man sagen. Somit ist der Stresslevel gesunken und du kommst wieder ins Denken hinein. Wenn du jetzt aber niemanden hast der dich zum Lachen bringt dann kannst du das auch allein tun. Du verschwindest mit einer Stoppuhr dahin wo dich keiner sehen kann. Und dann grinst du einfach komplett 60 Sekunden lang durch. Aber du musst es 60 Sekunden lang durchgehend machen und nicht unterbrechen. Warum? Wenn du echt gelacht hättest würde in den Wangen ein Muskel auf einen Nerv drücken und dem Hirn suggerieren, dass du lachst und das Hirn wiederum erzeugt Freudehormone. Das ist ein neurophysiologischer Zusammenhang.

Verstecken hilft

Wenn du dich jetzt wohin versteckst wo dich niemand sehen kann und einfach 60 Sekunden grinst, drückt der Muskel ebenfalls auf den Nerv. Damit trickst du dein System aus. Allerdings brauchst du hier 60 Sekunden gegenüber 10 Sekunden, wenn du wirklich gelacht hättest. Aber die Wirkung ist nach 60 Sekunden die gleiche. Nur nicht unterbrechen. Auch stückeln etwa 20 mal 3 Sekunden nützt nichts. Du musst schon am Ball bleibe und dich nicht vom Ärger auffressen lassen. In den ersten 15 Sekunden (du bist ja noch stocksauer und voller Ärger bevor du das machst) siehst du erstmal ziemlich blöde aus. Aber was solls, wenn du dich ärgerst siehst du eh blöde aus. Also was solls? Jetzt weißt du wenigstens warum du so aussiehst.

45 Sekunden

Jetzt hast du noch 45 Sekunden Zeit in denen du über etwas nachdenken kannst. Und da rate ich dir: Schaffe dir für dein Leben einen Fixstern. Auf deinem Lebensweg hast du diverse Ziele, die du dir steckst und auch erreichst und am Ende wirst du in die Grube fallen und sterben. Und alle Menschen, die auf diesem Weg keinen Fixstern haben, machen aus jeder Mücke einen Elefanten und ärgern sich schwarz.

Kleine Anekdote

Ich hatte im erweitertem Bekanntenkreis Jemanden zu dem ein Fahrkartenkontrolleur im Zug „Du Arschloch“ gesagt hat. Und jedes Mal, wenn man sich getroffen hat und auch gerne mal ein Glas Rotwein getrunken hat kam er wieder mit derselben Geschichte um die Ecke. Jedes Mal hatte er den selben Ärger wieder präsent.  Das war ein herausragendes Erlebnis in seinem Leben. Der hat die Mücke einmal zu einem Elefanten aufgeblasen und unter dem hat er gelitten bis er in die Grube gefallen ist. Wenn ich ein höheres Ziel habe (früher war es die Religion) relativiert sich das wieder. Wenn man aber (wie die meisten heutzutage, weil sie modern geworden sind) nicht mehr an die Religion glauben sollte man sich ein höheres Ziel anschaffen. Zum Beispiel dein Potential optimal zu entfalten. Damit wenn du von der Erde gehst und dich tatsächlich jemand fragt was du mit deinen Talenten getan hast, du nicht antworten musst: „Hier kannst du deinen Scheiß zurückhaben, nichts habe ich geschafft!“. Das eigene Potential optimal zu nutzen könnte ein Fixstern sein. Und jetzt kannst du in den 45 verbleibenden Sekunden vom Grinsen das Ereignis, welches dich auf die Palme gebracht hat, in Beziehung setzten mit deinem Fixstern. Also wenn die Gedanken wieder anfangen, dann frag dich: Wird es mir helfen mich seelisch, intellektuell oder sonst wie weiterzuentwickeln, wenn ich nach den 60 Sekunden wieder rausgehe und sage: „Selber Arschloch!“ Bringt mich das weiter? Wahrscheinlich eher nicht. Das relativiert ungemein. Wenn du hiermit Probleme haben solltest (mit dem kleinen Relativitätsprinzip der Psyche) kannst du gleich auch das große nehmen.  

Große Relativitätsprinzip der Psyche

Der Tod sitzt immer auf unserer linken Schulter wie ein Vogel. Wir beachten ihn nur nicht. Wenn du jetzt ein Problem hast, wenn du unglücklich bist frage ihn. Er wird dir einen guten Rat geben. Im Zweifel macht er deinem Ärger Luft. Frag dich also: Wenn du nur noch 6 Wochen zu leben hättest, würdest du dich dann über die Situation noch so sehr aufregen? Würde ich meine wertvollen Energien da noch reininvestieren? Da der eigene Tod ein Tabu ist haben wir große Probleme damit. Deswegen kann man hier auch eine ganz interessante Variante anwenden, wenn du dich über jemanden ärgerst. Frage dich: Wenn der Mensch, der dich geärgert hat nur noch vier Wochen zu leben hätte, würde ich mich dann auch noch so sehr aufregen? Das erhöht ungemein die Toleranz. Wenn wir wissen, dass einer todkrank ist können wir sehr viel wegstecken. Das ist doppelt spannend: Zum einen „tolle rare“ heiß ertragen, erleiden, erdulden. Unsere Duldungsfähigkeit wird viel höher. Und zum anderen tun wir immer so als wären wir unsterblich. Das ist ja unser Hauptproblem. Und wenn jemand erfährt, dass er nur noch ein halbes Jahr zu leben hat denkt er: Ein halbes Jahr ist ja noch eine Menge Zeit! Da kann ich ja noch alles regeln. Was soll das denn überhaupt? Hier ist man nur so negativ drauf, weil die Illusion der Unsterblichkeit ein für alle Mal endgültig zerrissen wird. Und natürlich: Wenn du es wagst dich mit dem Tod zu befassen wirst du viel besser leben.

Zurück zu den 60 Sekunden grinsen

Das ist eine ganz großartige Strategie. Und wenn du vorbeugen willst, also präventiv dann kannst du die nächste Strategie nehmen: Versuch einfach ab heute jeden Tag fünf Minuten lang zu grinsen, ohne dass du eine Kriese hast. Einfach so. Hierbei darfst du wählen ob du fünf Mal eine Minute grinst, zehn Mal 30 Sekunden oder wie auch immer. Jedes Mal, wenn du das machst ist das eine Mini-Erholung für den Organismus, weil das Unterbewusstsein auf einem ganz anderem, viel schnelleren Tempo ist. Und das ist jetzt sehr spannend. Hier sagen viele, ich erzähle hier nur Blödsinn. Der Patrick sitzt vermutlich allein in seinem Büro und kann durch die Gegend grinsen wie er lustig ist. Aber ich sitze in einem Großraumbüro und wenn ich das mache dann ruft einer den Krankenwagen. Also total unpraktikabel. Aber ich sage: „Das ist falsch“. Beim Autofahren geht das sehr gut. Jetzt wird es spannend. Wenn du draußen bist, jemand neben dir steht und dich sieht. Dann traust du dich wieder nicht du Feigling. Also was kannst du machen? Nimm einfach dein Handy ans Ohr. Dann guckt dich auch keiner schief von der Seite an und du kannst üben wo du willst. Du musst nur ab und zu nicken. Es reicht ja heute schon einen Kopfhörer aufzuhaben und du kannst grinsen wo du willst. Es gibt also keine Ausrede mehr nicht zu üben.

Ärger-Automatismus

Wenn wir den Ärger-Automatismus unterbrechen wollen müssen wir eine Bisotioation schaffen. Wenn es uns gelingt eine Bisotiation zu schaffen, dann können wir einen Automatismus abbrechen der Abläuft. Also du bist dabei dich Maßlos aufzuregen. Wenn es dir gelingt auf die Uhr zu schauen und die Uhrzeit zu registrieren (angenommen es ist 17:04 Uhr) und es gelingt dir auf die Uhr zu schauen und es gelingt dir zu denken: Es ist 17:04Uhr. Ich werde mich ab 21 Uhr über die Sache ärgern, aber im Moment habe ich dafür keine Zeit, im Moment habe ich wichtigeres zu tun. Das ist eine Bisotiation. Das kann dir einige Male, nicht immer, aber ziemlich oft helfen, den Ärger-Mechanismus zu unterbrechen. Denn um den Ärger aufrecht erhalten zu können brauchen wir Assoziationen. (Der hat mich das letzte Mal schon geärgert, das macht der immer mit mir. Und überhaupt macht das jeder der so ist wie der mit mir) Und wenn du eine Bisotiation schaffst kommst du aus der assoziativen Kette raus.  

Letzter Tipp, wenn du sagst „Es ist zu spät“

Du bist im Begriff dich unter Kontrolle zu halten aber du schaffst es nicht mehr. Dann kannst du eine sehr interessante Strategie fahren: Wenn man sich länger als 15 Sekunden über eine Sache ärgert, sind es immer die eigenen unerledigten Geschäfte. Das heißt es ist MEIN Problem. Angenommen am Nebentisch sitzt einer und rülpst. Du ärgerst dich. Du sagst: Der fiese Hund. Das hat mit dem überhaupt nichts zu tun. Das hat was damit zu tun, dass du ein Anti-Rülps-Programm hast. Wenn du ein Beduine wärst, hättest du das Rülpsen gar nicht wahrgenommen. Dann hättest du nur wahrgenommen, wenn er nicht gerülpst hätte. Also liegt es an uns. Unsere Programme. Und das sind die eigenen unerledigten Geschäfte. Das sind Möglichkeiten die uns helfen einige Male, leider nicht immer, aus dem Ärger herauszukommen. Das Ziel ist mehr Humor, präventiv und heilend und mehr Humorfähigkeit.

Ein Witz zum Schluss

Hier jetzt noch ein kleiner Golfwitz mit dem ich dann auch Ende: Ein Rabbi möchte wahnsinnig gerne Golf spielen. Er hat schon einige Übung und hat sich vorgenommen am Freitagmittag wird er Golfspielen. Samstags darf er ja als Rabbiner nicht spielen. Die ganze Woche war schlechtes Wetter und er hofft, dass Freitag die Sonne scheint. Aber nix da. Freitag war verregnet. Samstag natürlich ganz herrliches Wetter, nur schade für ihn. Er darf ja nicht spielen. Darauf die Woche genau dasselbe. Die ganze Woche Regen außer am Samstag. Jetzt ist der Rabbi schon sehr enttäuscht. Da hat er sich schonmal gewünscht ein Nichtjude zu sein, also ein katholischer Priester oder so. In der dritten Woche genau dasselbe. Jetzt hält er es nicht mehr aus. Und dann sagt er „Ich werde mich verkleiden“. Er zieht also ein kariertes Hemd an, stopft seinen Bart in das Hemd herein, setzt einen Hut auf. Er schleicht sich zum Golfplatz und natürlich sind da Leute, die ihn kennen. Aber keiner grüßt ihn, weil ihn keiner erkennt. Nach fünf Minuten merkt er, es funktioniert. Er amüsiert sich königlich beim Golfen. In der Zwischenzeit sitzen Gott und Jesus oben auf den Wolken und schauen Earth-TV und sehen dann in Großaufnahme unseren Rabbi. Dann sagt Jesus: Höhr mal zu. Das ist ja nicht okay, dass wir ihm das so durchgehen lassen. Gott sagt: Ja da hast du wohl recht. Eine kleine Lektion sollten wir ihm schon verpassen. Gott überlegt sich was und als der Rabbi beim nächsten Abschlag ist schlägt er ein Holeinone. Also etwas was sehr selten nur passiert. Das ist auch etwas wovon Golfer ihr Leben lang erzählen. Da sagt Jesus: Du solltest ihn bestrafen und nicht belohnen. Darauf Gott: Ich weiß nicht was du willst. Der kann doch sein Leben lang keinem davon erzählen!  

Buchtipp

ich habe hier noch ein Buchtipp für dich: Dale Carnegie ist einer der bekanntesten Menschen in der Persönlichkeitsentwicklung und im Führungskräftetraining. Sein Buch hat mich unter anderem dazu motiviert einfach jedem Menschen dem ich begegne zu einem besseren Tag zu verhelfen. Ebenso hat mich ein guter Freund von mir und gleichzeitig ein sehr geschätzter Unternehmer geprägt. Sein Name ist Thomas Klußmann. Er hat ein Buch über sein Leben verfasst welches ich dir hier sehr ans Herz legen möchte. Es heißt: Der Tag an dem sich alles änderte. Dieses Buch verschenkt er in der Printausgabe lediglich gegen Porto und Versand. Schau mal rein ob es dich ebenso beflügeln kann wie es mich beflügelt hat.